Während sich Weihnachten nähert und die Welt in festliches Licht taucht, ist es eine Zeit der Besinnung und des Feierns. Trotz der Schatten, die geopolitische Spannungen, ökologische Krisen und turbulente Märkte werfen, bietet uns die Welt des Weins reichlich Gründe zum Jubeln und Dankbarkeit. Mit einer halbvollen Glas-Perspektive tauchen wir in die letzte Ausgabe des Jahres von Jolly Cellar Master Weekly ein und entwirren Geschichten, die das Antike mit den heutigen Feinheiten des Weinbaus verbinden.
Zwischen Geschichte und Moderne: Aktuelles aus der Welt des Weins
Vergangenheit des Weins freigelegt: Ein 1.900 Jahre altes Weingut im Rhônetal
In einer Entdeckung, die Geschichte und Önologie vereint, haben Archäologen ein beeindruckendes Zeugnis für das jahrtausendealte Erbe des Weins im berühmten Rhônetal Frankreichs freigelegt. Diesen November, unter der Leitung des Institut National de Recherches Archéologiques Preventives (INRAP), kam ein antikes Weingut in der Nähe von Laveyron ans Licht. Dieser bemerkenswerte Fund, der bis ins erste Jahrhundert n. Chr. zurückreicht, liegt verborgen unter einer baldigen Industriefläche.
In den Überresten dieses antiken Weinguts finden wir Echos der Eisenzeit-Kultur La Tène und römischen Einflüssen, die eine Geschichte des Weinmachens erzählen, die unsere modernen Gaumen überdauert hat. Von terrakottafarbenen Dolien bis zu Holzfässern flüstern diese Ruinen Geschichten aus einer Zeit, als Vinum Picatum die Tische römischer Feinschmecker zierte. Doch mit dem Fortschritt kommt das Ende, und das Weingut sieht sich nach seiner archäologischen Offenbarung der Unvermeidlichkeit der modernen Entwicklung gegenüber. Während wir unsere Gläser auf dieses historische Wunder erheben, erinnern wir uns: Tempus fugit!
Anpassung an neue Realitäten: Europas Zutatenkennzeichnungsgesetze
Vom antiken Keller zu zeitgenössischen Etikettierungsdilemmata, Europa sieht sich mit neuen EU-Zutatenkennzeichnungsgesetzen konfrontiert. Eine Woche nach deren Inkrafttreten hat das Mandat, vorwiegend durch QR-Codes umgesetzt, eine Vielfalt von Reaktionen hervorgerufen. Französische Weinberge, die lange unter dem Banner der ’natürlichen‘ Weine gearbeitet haben, stehen nun einer neuen Transparenz gegenüber, die sowohl Lob als auch Skepsis hervorruft.
Im Herzen der Côtes de Gascogne hallen Stimmen wie die von Kévin Gessler wider, die sich um die potenzielle Stigmatisierung einer Branche sorgen, die bereits unter Beobachtung steht. Diese neue Transparenz, die jeden Zusatzstoff von Schwefel bis Weinsäure aufdeckt, könnte nicht nur die Verbraucher verwirren, sondern auch unbeabsichtigt die Waage zugunsten konventioneller Anbaumethoden kippen und die unerzählte Geschichte von Pestizidrückständen überdecken.
Grenzüberschreitende Geschichten: Ein mutmaßlicher Weinfraud
In einer Wendung, die einem Krimi entnommen zu sein scheint, wird die Welt der Weininvestitionen zum Hintergrund eines mutmaßlichen Betrugsschemas von fast 100 Millionen Dollar. Der britische Staatsbürger Stephen Burton, nun in die USA ausgeliefert, sieht sich mit Anklagen konfrontiert, die ein Bild von Täuschung malen, das nicht existierende Weinsammler und Phantomdarlehen beinhaltet. Während die rechtlichen Mühlen mahlen, entfaltet sich die Saga und spiegelt die Komplexität und Verwundbarkeit einer Branche wider, in der Opulenz oft mit Undurchsichtigkeit kreuzt.
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Und damit schließen auch wir für 2023, aber natürlich freue ich mich immer, von anderen interessanten Geschichten zu lesen, über Wein zu quatschen und zu hören, oder wer mein nächster Gast im Podcast sein sollte. Deshalb einfach ein paar Zeilen schicken oder mich auf Twitterkontaktieren. Und wer gerne immer auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte sich unbedingt für den JollyCellarMaster Newsletter anmelden.
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